Holz Ulme

Geschichte

Ulmen gehören zu den sommergrünen Bäumen oder Sträuchern und können Höhen von bis zu 35 Metern erreichen. Einige Zweige zeigen die botanisch eher seltene Korkflügel-Rinde, ähnlich wie beim Pfaffenhütchen (Euonymus). Sie sind nicht mit Stacheln oder Dornen bewehrt und können behaarte Knospen aufweisen.

Das Holz der Ulme ist aufgrund seiner markanten Maserung als Zier- und Edelholz bekannt. Regional wird es auch als "Rüster" bezeichnet. Es handelt sich um ein Kernreifholz, das drei Zonen aufweist, die den Jahresringen folgen: ein gelblich-weißes Splintholz, ein ähnlich helles Reifholz und ein blassbraunes bis rötliches Kernholz. Ulmenholz ist zäh, mäßig hart, sehr stoß- und druckfest, lässt sich gut bearbeiten, reißt jedoch leicht und erfordert daher äußerst vorsichtiges Trocknen. Das wertvolle Holz wird für Furniere, Möbel, Gewehrschäfte, Parkett und Täfelungen verwendet. Früher wurden auch Langbögen, Felgen, Räder, Speichen und Wagenkästen aus Rüster gefertigt. Das Schwindmaß des Rüsterholzes zählt zu den geringsten aller Holzarten.

Obwohl Ulmen ein stattliches Alter erreichen können, sind heute häufig nur noch junge Ulmen zu finden. Der Grund dafür ist das Ulmensterben, das durch einen Pilzkrankheiten-übertragenden Käfer verursacht wird. Die Ulme ist der einzige Laubbaum, bei dem Blüten und Früchte bereits vor dem eigentlichen Laub erscheinen.

Eigenschaften von Ulmenholz

Ulmenholz weist eine Rohdichte von 640 kg/m³ auf und gehört damit zu den schweren, harten Hölzern. Es ist zäh und fest und nicht einfach zu spalten. Gedämpftes Ulmenholz lässt sich ausgezeichnet biegen. Es gibt drei verschiedene Ulmenhölzer – das der Feldulme, der Bergulme und der Flatterulme –, die sich durch die Farbe des Kernholzes unterscheiden. Splint- und Kernholz sind durch deutliche Farbstreifen voneinander getrennt. Alle Ulmenarten zeigen ein ausgesprochen lebhaftes Holzbild.

Verarbeitung

Ulmenholz ist mäßig bis gut zu bearbeiten. Beim Drechseln, Fräsen, Hobeln, Sägen und Schleifen rauen die Flächen teilweise auf. Aufgrund der Neigung zu Rissen und Verwerfungen muss es vor der Verarbeitung äußerst sorgfältig getrocknet werden. In der abschließenden Behandlung und Veredelung der Oberflächen sind keine Probleme bekannt.

Verwendung

Ulmenholz zählt zu den optisch schönsten Hölzern und wird für Möbelstücke, Parkett, Furniere, Wand- und Deckenverkleidungen verwendet. Aufgrund seines dekorativen Erscheinungsbildes eignet es sich auch für Ziergegenstände und den Bau von Musikinstrumenten. Das wertvolle rotbraune Ulmenholz wird für handgefertigte Massivholzmöbel genutzt, die als traumhaft schöne Unikate erscheinen.

Pflege von Ulmenholz

Im Außeneinsatz ist Ulmenholz wenig dauerhaft. Splintholz lässt sich gut, Kernholz hingegen nur schwer imprägnieren. Bei Möbeln und Ziergegenständen ist Vorsicht im Umgang mit Polituren geboten; Pflegewachs ist besser geeignet. Bei Kontakt mit Flüssigkeiten sollten diese schnell abgewischt werden, um ein Eindringen der Feuchtigkeit zu verhindern. Die beste Reinigung erfolgt mit einem trockenen, weichen Tuch.

FAQ Ulme

  • 1. Handelt es sich beim Holz der Ulme um hochwertiges Holz?

    Die Hölzer der Ulmen unterscheiden sich kaum, aber im Allgemeinen gilt das der Feldulme als das Beste und Schönste. Auch das Wurzelholz besitzt eine sehr schöne Maserung und wird deshalb von Drechslern und Schreiner sehr geschätzt. Das Ulmenholz steht als Bau-, Werk- und Brennholz dem der Eiche nur wenig nach.

  • 2. Ist das Holz der Ulme ein hartes Holz?

    Ulmenholz gehört zu den schweren und harten Hölzern (Darrdichte 640 kg/m³, Brinellhärte 30 N/mm²). Es ist schwer spaltbar und zäh. Ulme ist ein mäßig bis gut zu bearbeitendes Holz, dessen Eigenschaften je nach Art und Wuchsbedingungen stark variieren können.

  • 3. Ist Ulmenholz teuer?

    Auch Ulmenholz erzielte im Durchschnitt einen hohen Preis.

  • 4. Seid wann existieren Ulmen?

    Ulmen gehören zu den ältesten Bäumen auf der Erde. Unglaublich, aber wahr! Ihr Vorhandensein konnte bis in das Tertiär am Ende der Kreidezeit nachgewiesen werden. Diese Zeit begann vor ungefähr 65 Millionen Jahren.

  • 5. Handelt es sich bei Ulmenholz um ein optisch ansprechendes Holz?

    Die Ulme gehört zu den schönsten Edelholzarten. Der Laubbaum ist auch unter den Namen Rusten, Effe oder Rüster bekannt. In der Fachsprache wird die Ulme als „Ulmus“ aus der Pflanzenfamilie der Ulmaceae bezeichnet.